Berufsunfähigkeitsversicherung – zur Absicherung der eigenen Arbeitskraft

Berufsunfähigkeitsversicherung – zur Absicherung der eigenen Arbeitskraft

Die eigene Arbeitskraft ist ein wertvolles Gut. Wer seinen Beruf aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr ausüben kann, muss mit erheblichen finanziellen Einbußen rechnen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist meist unerlässlich.

 

Berufsunfähigkeit ist ein existenzielles Risiko

Die eigene Arbeitskraft ist für die meisten Menschen Grundlage zur Sicherung des eigenen Lebensunterhalts. Berufsunfähigkeit ist ein existenzielles Risiko, wenn das Haushalts- bzw. Familieneinkommen gefährdet ist, die Wohnung bzw. das Haus nicht mehr abbezahlt und/oder die Altersvorsorge nicht mehr finanziert werden kann. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist daher sinnvoll für alle, die von ihrem Einkommen leben müssen: Auszubildende, Studenten, Arbeitnehmer, Freiberufler, Selbstständige und Unternehmer.

 

Berufsunfähigkeit kann jeden treffen

Die finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit sind keine Frage des Alters, Geschlechts oder Berufes – sie können jeden treffen. Statistisch scheidet jeder Vierte Erwerbstätige vorzeitig aus dem Berufsleben aus, weil Körper oder Geist nicht mehr mitmachen. Hauptursachen sind psychische Erkrankungen, Erkrankungen der Wirbelsäule, Muskeln oder Gelenke, Tumor- und Krebsbildung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Unfälle.

 

Erwerbsunfähigkeit versus Berufsunfähigkeit

Sofern Du längerfristig erkrankst und Deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst, stehst Du schnell vor finanziellen Herausforderungen. Die staatliche Absicherung ist knapp bemessen und wird nur unter bestimmten Voraussetzungen gezahlt. Einziges Kriterium ist der zeitliche Umfang in der jede nur denkbare Tätigkeit auf dem Arbeitsmarkt ausübbar ist; der bisherige berufliche Status und die Lebensstellung bleiben unberücksichtigt. Dein gewohnter Lebensstandard lässt sich damit in der Regel nicht aufrechterhalten. Für diesen Fall kann die private Berufsunfähigkeitsversicherung einspringen.

 

Tipps zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung

Darauf solltest Du vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung achten:

1. Wer früh abschließt, spart Geld
Je früher Du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, desto besser. Die frühzeitige Absicherung bringt Vorteile: Ein geringes Eintrittsalter und ein in der Regel guter Gesundheitszustand bedeuten eine geringere Prämie. Je später der Einstieg erfolgt, desto größer ist das Risiko, dass bisherige Diagnosen eine Erschwernis in Form von Risikozuschlägen, Ausschussklauseln oder gar einer Ablehnung zur Folge haben.

2. Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantworten
Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen möchte, muss Fragen zum eigenen Gesundheitszustand beantworten. Vermeide fehlerhafte Angaben durch eine intensive Aufarbeitung Deiner eigenen Gesundheitshistorie bereits im Vorfeld mittels Nachfrage bei Deinen Ärzten und Einsichtnahme in Deine Patientenakte.

3. Anonyme Risikovoranfrage starten
Bei einer komplexeren Krankheitsvorgeschichte ist es sinnvoll, im Rahmen einer anonymen Risikovoranfrage bei verschiedenen Versicherungsgesellschaften ein Vorab-Votum einzuholen. Denn einzelne Versicherer beurteilen Krankheitsbilder, Diagnosen, Behandlungen und Medikation oftmals sehr unterschiedlich. Die Risikovoranfrage vor Antragstellung ist meist der einzige Weg – ohne Nachteile für die versicherte Person – ein Votum hinsichtlich Versicherbarkeit und Konditionen zu erhalten.

4. Ausreichende Absicherungshöhe versichern
Je näher die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente an Dein Nettoeinkommen reicht, desto besser bist Du im Ernstfall geschützt und kannst Deine laufenden Ausgaben ausreichend abdecken. Eine bedarfsgerechte Rentenhöhe ist mit Blick auf mögliche Abzüge wie Steuern, Renten- oder Krankenversicherung empfehlenswert und ratsam.

5. Das Absicherungsniveau halten
Nichts bleibt, wie es ist. Das gilt auch für die Kaufkraft des Geldes. Egal, in welcher Höhe Du Deine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt: Achte darauf eine Dynamik mit einzuschließen. Die versicherte Leistung steigt so regelmäßig (optional) um einen festgelegten Wert an. Die Aktivdynamik (Beitragsdynamik) bietet Inflationsschutz über die gesamte Vertragslaufzeit; die Passivdynamik (Leistungsdynamik) bei einem bereits eingetretenen BU-Leistungsfall.

6. Die richtige Versicherungsdauer wählen
Idealerweise sollte die Berufsunfähigkeitsversicherung für den Zeitraum der Erwerbstätigkeit abgeschlossen werden. Der Gesetzgeber hat das Renteneintrittsalter auf das 67. Lebensjahrfestgesetzt. Dieses Endalter ist auch für Deine BU-Absicherung empfehlenswert. Dann solltest Du mit Deiner gesetzlichen Rente und Deiner privaten Altersvorsorge Deinen Lebensunterhalt finanzieren können.

7. Nachversicherungsgarantien vereinbaren
Wähle eine Gesellschaft bzw. einen Tarif mit Nachversicherungsgarantien. Diese geben Dir die Möglichkeit, Deine Berufsunfähigkeitsrente bei sich ändernden Lebensumständen wie Ausbildungsende/Studienende, Gehaltserhöhung, Heirat, Geburt eines Kindes, Immobilienfinanzierung, u.v.m. ohne erneute Gesundheitsprüfung anzupassen.

8. Berufsunfähigkeitsversicherung mit vereinfachten Gesundheitsfragen
Immer wieder gibt es Sonderaktionen einzelner Versicherer zur Berufsunfähigkeitsversicherung mit vereinfachter Gesundheitsprüfung. Die geltenden Rahmenbedingungen der aktuellen BU-Angebote wie max.BU-Rentenhöhe, max. Eintrittsalter, Zielgruppe/Berufsgruppe, gefährliche Sportarten/Hobbies, bestehende Absicherungen, etc. sind zu beachten.

9. Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung
Wer aus gesundheitlichen Gründen oder aufgrund des Berufes keine oder keine bezahlbare Berufsunfähigkeitsversicherung erhält, sollte sich nach anderen Absicherungsmöglichkeiten umsehen. Die Varianten zur Arbeitskraftabsicherung in Form einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung, Grundfähigkeitsversicherung, Dread-Disease-Versicherung oder Funktionsinvaliditätsversicherungen machen für den einen oder anderen ergänzend oder alternativ durchaus Sinn.

10. Vollmachten und Verfügungen
Zur Durchsetzung von Leistungsansprüchen und dem zielgerichteten Einsatz von Versicherungsleistungen im Worst Case – im Krankheitsfall, bei Berufsunfähigkeit, im Pflegefall, nach einem Unfall oder Todesfall – können Vollmachten und Verfügungen unerlässlich werden.

 

Corona und Berufsunfähigkeitsversicherung

COVID-19 hat unseren (Arbeits-)Alltag sowie unser Leben verändert. Die gesundheitlichen Sorgen vor einer schweren Erkrankung, den möglichen Langzeitfolgen (Long-COVID) sowie die psychische Belastung haben unser Bewusstsein, mit Blick auf die eigene Gesundheit und Bedeutung der eigenen Arbeitskraft, geschärft. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bietet Dir umfänglichen Schutz. Die Gesundheitsfragen sind – unabhängig von Corona – immer wahrheitsgemäß zu beantworten. In der Regel ist eine COVID-19-Infektion nach wenigen Tagen oder Wochen ausgestanden. Nach vollständiger Genesung ohne ersichtliche Folgeerscheinungen ist eine Normalannahme nach vier Wochen möglich. Zur individuellen Risikobeurteilung können aussagekräftige Informationen (z.B. Arztbericht oder Krankenhausentlassungsbericht) erforderlich sein.

 

Fazit

Die frühzeitige Absicherung der eigenen Arbeitskraft, als Teil der ganzheitlichen Finanzplanung, ist sinnvoll und ratsam. Jeder, der von seinem Einkommen abhängig ist, kommt um eine zusätzliche Absicherung nicht herum. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann die finanzielle Lücke schließen, um Deinen gewohnten Lebensstandard zu halten. In einem persönlichen Beratungsgespräch zeige ich Dir ein solides Absicherungskonzept rund um Deine Arbeitskraft – persönlich vor Ort oder via Webmeeting.

 

https://merkurist.de/mainz/sparticles/andreas-kissel-berufsunfaehigkeitsversicherung-berufsunfaehigkeitsversicherung-zur-absicherung-der-eigenen-arbeitskraft_M46